Am Anfang
war so viel Bewegung täglich schon eine Plackerei. Denn vor dieser Kur war für mich das Wort „SPORT“ ein Fremdwort. Nun sollte ich das jeden Tag machen und auch noch auf leckere fette Sachen verzichten.Aber na gut, ich machte alles mit und die Pfunde purzelten. Nach 3 Wochen hatte ich 12 Kilo abgenommen. Viel war natürlich Wasser, aber das war mir egal.
Die Hauptsache war, dass ich mein Gewicht reduzieren konnte. Denn wer will nicht auch schnell abnehmen.. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei der Ernährungsberaterin Frau Roth, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat, bedanken. Sie verstand es, jedem Patienten genau zu erklären wie einfach es ist, fettarm zu kochen. Nach 3 Wochen Kur wieder zuhause angekommen, fühlte ich mich schon wesentlich besser und fing wieder an Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht würde es doch noch mal mit dem Abnehmen klappen.Mein Sohn Christian meinte dann auch gleich am Tag meiner Heimkehr: „Ich möchte mein Gewicht auch reduzieren. Am besten wir machen gleich mit dem Walken und dem fettarm Kochen weiter. Du nimmst dann bestimmt noch mehr ab und ich werde auch endlich ein paar Pfunde los. Wenn einer mal nicht so recht Lust hat zum Sporteln, zieht der Andere ihn mit.“
Und so kam es auch. Woche für Woche zeigte die Waage durchschnittlich 2 kg weniger an. Abnehmen ohne Hungern und ohne Fressattacken. Schlechte Laune bekam ich nicht, da ich mich abwechslungsreich und gesund ernähren sollte.
Damit ich aber auch länger, als weitere 3 Wochen durchhielt, baute ich den wöchentlichen Chaostag ein. (Essen was und soviel ich will)
„Du darfst nicht“ und „Du musst“, gibt es bei dieser Ernährungsumstellung nicht.
Mein Kreislauf machte bestens mit. Bedingung dabei ist natürlich, täglich ausreichend zu trinken und sich regelmäßig vom Arzt untersuchen zu lassen, ob auch alle Körperfunktionen noch einwandfrei arbeiten und die Blutwerte stimmen.
Nach ca. 20 Kilo Gewichtsabnahme bekam ich auch langsam von meiner Umwelt positive Reaktionen zu hören. Meine beste Freundin Kerstin, die auch ein paar Kilos zu viel hat, empfing mich jedes Mal mit der humorvollen Bemerkung:“Neid, Neid, Neid“ und lächelte mich dabei bewundernd an. Ich hatte mich mittlerweile ans Walken so gut gewöhnt, dass es schon zu meinem Tagesablauf, wie das Zähneputzen, dazu gehörte. Man kann es kaum glauben.
Das heißt nicht, dass aus dem Sportmuffel Susanne nun ein Sportaholiker geworden ist. Ich kann auch mal eine paar Tage ohne Sport leben.
Ich mache es, weil es wichtig ist.
Hätte mir das jemand davor prophezeit, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Frust, Ärger, Trauer, alle schlechten Gedanken, die ich früher versuchte mit Essen zu betäuben, werden jetzt mit Laufen oder anderer Bewegung (alles was mit Wasser zu tun hat) und zwar mit viel größerem Erfolg, vertrieben. Denn wie jeder Übergewichtige weiß, ist die Wirkung der Droge Essen nach einiger Zeit vorbei und man ist mehr gefrustet als vorher. Beim Sport wird das Adrenalin nicht runtergeschluckt, sondern wirklich abgebaut und man fühlt sich befreit und wieder guter Dinge. Wenn ich dann mal alleine laufe und per MP 3 Player Musik aus den Kopfhörern kommt, laufen die Beine von ganz alleine.